Sanierung eines Trinkwasserbrunnens, Stadtwerke Weiden i. d. OPf.

Planung, Ausschreibung und Bauleitung der Sanierungsmaßnahmen
Dienstleister

R & H Umwelt GmbH

Schnorrstraße 5A / 90471 Nürnberg
Telefon: 0911 86 88-10
Projekt
Ort der Ausführung: Weiden in der Oberpfalz, Bayern, Deutschland, Europa
Zeitraum: Okt 2008 - Nov 2010
Zuständiger Firmen-Standort: Nürnberg (Hauptfirmensitz)
Beschreibung

Ein 1964 bis 201 m u. GOK abgeteufter Brunnen des Gewinnungsgebietes war bis 199,5 m u. GOK mit Filter- und Vollwandrohren aus polyethylenbeschichteten Stahl mit Durchmesser DN400/350 ausgebaut. Als Absperrung diente ein bis 15 m u. GOK eingebautes Stahlsperrrohr DN700, das mit plastischem Beton hinterfüllt wurde. Im Ringraum zwischen Ausbauverrohrung und Gebirge bzw. Sperrrohr war Quarzfilterkies mit der Körnung 6 – 8 mm eingebaut. Bei der Fernsehbefahrungen konnten starke Korrosionserscheinungen der Ausbauverrohrung festgestellt werden, so dass eine Brunnensanierung notwendig war. Während der Sanierungsmaßnahme sollte die Funktionsfähigkeit des Sperrrohres sowie gezielt der oberste Grundwasserzufluss hydrochemisch untersucht werden. In Abhängigkeit von den Untersuchungsergebnissen war der hangende Zulaufhorizont brunnenbautechnisch abzusperren.

Nach dem Ausbau der Filter- und Vollwandrohre wurde das Bohrloch bis zur Unterkante des obersten Zulaufhorizontes mit Kies und einer abschließenden Tonplombe rückverfüllt, um bei einem Pumpversuch ausschließlich hangendes Grundwasser zu fördern. Die hydrochemische Untersuchung dieses Grundwassers ergab sehr hohe Nitrat- und geogen bedingte Schwermetallkonzentrationen. Mit den Genehmigungsbehörden wurde festgelegt, das bestehende Sperrrohr auf Grund der nachgewiesenen Undichtigkeit zu überbohren, wobei das neue Sperrrohr (DN700) auf der bisherigen Tiefe abzusetzen war. Auf einen tieferen Einbau des Sperrrohres unterhalb des hangenden Zulaufhorizontes in bohrlochgeophysikalisch nachgewiesene tonigere Horizonte wurde verzichtet, da deren stockwerkstrennende Wirkung nicht hinreichend bekannt war und damit nicht ausgeschlossen werden konnte, dass durch die Förderung von Grundwasser aus tieferen Zuflussbereichen es langfristig zu einer Tiefenverlagerung der hohen Nitrat- und Schwermetallgehalte führt.

Um für die Sanierung weiterer Brunnen die Wirksamkeit der zuflusstrennenden Schichten zu untersuchen, wurde beschlossen im o. g. Bereich toniger Schichten Vollrohre einzubauen und mit Dämmer-Zement gegen die Bohrlochwand zu verpressen (40 m – 49 m u. GOK). Durch den Einbau eines Packers in den abgedichteten Vollrohrbereich und einer darunter angeordneten U- Pumpe kann zukünftig nur Grundwasser unterhalb des Packers gefördert werden. Sollte sich eine Unwirksamkeit der trennenden, tonigen Schichten im Laufe der nächsten Betriebsjahre herausstellen, kann der Packer ausgebaut und wieder die gesamte, vom Brunnen erschlossene Wassersäule genutzt werden.

Im Einzelnen wurden ausgeführt:

  • Druckwellenimpulsregenerierung zur Lockerung des Filterkieses
  • Kontrolle des Sperrrohres zur Überprüfung der Wirksamkeit der Abdichtung durch eine Fernsehbefahrung
  • Ausblasen des Filterkieses aus dem Ringraum zwischen Gebirge und Ausbauverrohrung sowie aus der Ausbauverrohrung nach Perforation der Schlitzbrückenfilterrohre
  • Ziehen der Ausbauverrohrung und Nachrollen der Bohrlochwand mittels Rollenmeisel zur Entfernung von Inkrustationen
  • Ausführung eines Pumpversuches mit ausschließlicher Erfassung des oberen Grundwasserzuflusses nach Auffüllen des offenen Bohrlochs mit Filterkies und abschließender Tonplombe bis 40 m u. SOK
  • Wegen Undichtigkeit des Sperrrohres, Überbohren des Sperrrohres DN700 mit Kernrohr Durchmesser DN1100 und DN1000 bis 16,5 m u. SOK und Ziehen des Sperrrohres
  • Einbau neues Sperrrohr DN700 bis 16,5 m u. SOK mit Zementation gegen die Bohrlochwand
  • Zwischenpumpversuch und bohrlochgeophysikalische Untersuchung
  • Neuausbau der Bohrung mit Wickeldrahtfilterrohren und Vollwandrohren DN400 aus Edelstahl Werkstoff-Nr.: 1.4301
  • Einbau einer Dämmer-Zementabdichtung zur Abtrennung des hangenden Zulaufhorizontes
  • Einbau einer Filterkiesschüttung aus desinfiziertem Quarzkies 8 - 16 mm und von Glaskugeln 12 mm
  • Entsandungspumpen mit abgepackertem Entsandungsseiher
  • Durchführung von drei, ca. 100- stündigen, mehrstufigen Hauptpumpversuchen mit Packereinbautiefen von 45 m u. SOK und 67 m u. SOK sowie ohne Packer mit begleitender Grundwasseranalytik; Ableitung des Förderwassers in ein Oberflächengewässer
  • Fernsehbefahrung des Brunnens und Abnahme des Brunnenbauwerkes
  • Einbau Brunnenkopf, U- Pumpe, Packer und Steigleitung
Siedlungswasserwirtschaft Eigenschaften
Details zu den erbrachten Leistungen
  • Erstellung eines Abschlussgutachtens

    Erstellung eines Abschlussgutachtens mit ausführlicher Beschreibung der durchgeführten Sanierungsmaßnahmen

Auftraggeber

Kommunalunternehmen Stadtwerke Weiden i.d.OPf.

Branche: Energie- und Wasserversorgung
Gaswerkstraße 20
92637 Weiden in der Oberpfalz
Bayern, Deutschland, Europa
Referenz bestätigt am 28.08.2019 durch Stadtwerke Weiden i.d. OPf.
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